Nov 172012
 

Hallo,
heute fühle ich mich ein wenig polemisch. Deswegen erlauben Sie es mir bitte, Menschen für den Moment mal grob in zwei Gruppen zu unterteilen:
Die eine Gruppe von Menschen erschafft etwas, sie produziert, sie bringt Dinge in die Welt. Das sind die kreativen Macher.
Und dann gibt es die anderen, die das kritisieren, was andere produzieren und erschaffen. Das sind die Kritiker.
Ja, ja, ich weiß. Das ist natürlich stark vereinfacht. Aber ich habe heute meinen differenzierungsfreien Tag 🙂
Also… die kreativen Macher in unserer Gesellschaft erschaffen Werte. Sie schreiben Bücher, komponieren Musik, sie bauen Unternehmen auf, sie betreiben Blogs und sie entwickeln neue Autos, die weniger Benzin verbrauchen. Oder im Kleinen stricken sie Socken für ihre Lieben, sie machen ihren Garten zu einem Ort der Freude oder sie erzeugen durch ihre liebevolle Präsenz für ihre Familie einen Ort der Geborgenheit.
Während ich das schreibe, leuchtet mir wirklich ein bisschen das Herz. Ich persönlich glaube nämlich daran, dass es der Sinn des Lebens ist, Dinge zu erschaffen und in die Welt zu bringen. Dinge, die ein Ausdruck meiner selbst sind und die das Leben stärken und bereichern.
Auf der anderen Seite haben wir die Kritiker. Das sind diejenigen, die die Werke der anderen bewerten, kritisieren, manchmal loben aber meist zerpflücken, oft madig machen und klein reden.
Ja… was wären die kreativen Macher nur ohne die Kritiker?
Ähm… vielleicht glücklicher?

Kritiker kritisieren erstaunlich oft, ohne es selbst besser zu können. Manchmal kann man sogar den Neid und die Missgunst spüren und die Enttäuschung über sich selbst, weil der Kritiker es selbst nicht geschafft hat. Oder weil er nicht die Traute hatte, sich mit dem eigenen Schaffen selbst aus dem Fenster zu lehnen.
Aber seien wir fair. Haben die Kritiker nicht auch oft Recht mit ihren Bewertungen?
Ohne Frage! Na klar haben sie das!
Denn, wenn wir Dinge erschaffen, dann ist nicht jeder Wurf ein kreatives Meisterwerk. Meister werden meisterlich, indem sie sich von ihrer anfänglichen Mittelmäßigkeit nicht aufhalten lassen. Und man kann an allem etwas finden, das nicht perfekt ist, wenn man nur lange genug sucht. Genauso, wie man an allem etwas Gutes finden kann, wenn man sich die Mühe macht.
Oft ist ein Arbeitsergebnis, ein Werk oder eine Idee auch einfach Geschmackssache. Was einer gut findet, ist für jemand anderen ganz fürchterlich. Und umgekehrt.
Und häufig werden Dinge kritisiert, weil sie nicht zu den eigenen egozentrischen Wünschen und Bedürfnisse passen. Aber wenn ich als Fleischfan in ein Vegetarierkaufhaus gehe und mich dann aufrege, was sagt das dann über meine Intelligenz aus?
Das Problem mit Kritik ist, dass sie oft Mut, Kraft und Energie bei den Schaffenden zerstört. Jemand der anfängt, sich kreativ auszudrücken, der ist oft verletzlich und unsicher. Hier kann eine kritische Bemerkung das Ende der Schaffenskraft bedeuten, die vielleicht sonst nach einiger Zeit wunderbare Ergebnisse hervorgebracht hätte.
Gerade Anfänger in ihrem kreativen Schaffen zu bewerten, zu kritisieren und zu verurteilen, das ist beinahe schon Körperverletzung. Da werden zarte Pflänzchen zertrampelt, bevor sie die Chance hatten, groß und stark zu werden.
Kritik, auch wenn sie oft gut gemeint ist, richtet Schaden an. Sie entmutigt, sie zieht einem Kraft ab und sie säht Zweifel. Kritik macht die Welt nicht besser. Sie macht die Welt schlechter.

Natürlich kann uns eine konstruktive, positive Kritik in unserem Schaffen wirklich manchmal weiterbringen. Aber das gilt nach meiner Erfahrung in erster Linie für die Fortgeschrittenen, die Profis und die wirklichen Könner. Ich muss erst einen gewissen Stand erreicht haben, damit ich Kritik einordnen und nutzen kann. Und selbst dann kommt es auf die Form der Kritik an.
Ich schreibe diese Zeilen natürlich nicht nur, um mal ein bisschen Dampf abzulassen. Ich schreibe hier auch, weil ich Sie dazu einladen will, öfter ein kreativer Macher und seltener ein Kritiker zu sein. Denn es ist meine Überzeugung, dass die Welt dadurch ein bisschen besser wird.
Investieren Sie also bitte Ihre Lebenskraft darin, Dinge in die Welt zu bringen, die Ihr Leben und das Ihrer Mitmenschen bereichern. Erschaffen Sie etwas, anstatt das zu bemosern, was andere tun.
Seien Sie eine kreative Kraft in dieser Welt, die Dinge hervorbringt, die andere erfreut, deren Leben bereichert oder die anderen weiterhilft.
Seien Sie ein kreativer Macher, denn dadurch machen Sie die Welt besser.
Sind Sie eher Macher oder Kritiker?
Herzliche Grüße an Sie,

(Quelle: zeitzuleben.de)

 Posted by at 21:06

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